Eine Frage des Standortes und der Kosten

Gemeinde Neuhaus am Inn plant Neubau des Gerätehauses für die örtliche Feuerwehr – Zwei Flächen stehen zur Wahl

Viel zu klein ist das Gerätehaus der Feuerwehr Neuhaus, das an das Rathaus angrenzt. Die Gemeinde plant nun einen Neubau. Wegen einer „finanzierbaren“ Lösung steht gegenwärtig die Standortfrage zur Debatte. − Foto: Nöbauer

Neuhaus am Inn. Zwei Einsatzfahrzeuge, ein Wasserrettungsboot plus entsprechende Ausrüstungsgegenstände: Das Feuerwehrgerätehaus in Neuhaus, das vor 46 Jahren als Anbau ans Rathaus erstellte wurde, ist mittlerweile viel zu klein. Davon hatte sich auch der Bauausschuss jüngst bei einer Sitzung ein Bild gemacht. Zwar bestünden vom
organisatorischen Alarmierungsablauf keinerlei Sicherheitsbedenken, allerdings herrsche akuter Handlungsbedarf. Dies machte Bürgermeister Josef Schifferer – früher selbst längere Zeit erster Kommandant und daher mit den beengten Verhältnissen bestens vertraut – in der Sitzung des Gemeinderates deutlich. Neuhaus, so Schifferer, brauche ein zeitgemäßes Gerätehaus, das dem umfangreichen Einsatzspektrum der Feuerwehr nicht nur aktuell gerecht wird, sondern auch für die nächsten Jahrzehnte Perspektiven eröffne.

Neubau – Lösung soll zukunftsorientiert sein
Es gehe nicht nur darum, mehr Platz für die Umkleiden zu haben und ein rasches Ausrücken zu ermöglichen, auch die Weiterentwicklung auf dem Lösch-, Rettungs- und technischen Hilfswesen erfordere eine zukunftsorientierte Lösung, so der Bürgermeister. Aus diesem Grund plant die Gemeinden einen Neubau – wo dieser entstehen soll, hängt auch von den Finanzen ab.

Denn der Knackpunkt ist natürlich die Kostenfrage: Selbst nach Abzug sämtlicher stattlicher Fördermittel bedeutet der ins Auge gefasste Gerätehausneubau ein Millionenprojekt für den Gemeindehaushalt. „Aus diesem müssen in den nächsten Jahren noch diverse weitere Großinvestitionen finanziert werden“, sagte der Bürgermeister und verwies darauf, dass ein Kompromiss gefunden werden müsse „zwischen Notwendigem, Wünschenswertem und Machbarem“. Es gelte, die Prioritäten abzuwägen und finanzierbare Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Für den Neubau gibt es zwei Alternativen: Entweder kommt das neue Gerätehaus auf ein Grundstück, das die Gemeinde bereits vor einigen Jahren hierfür erworben hatte; oder es wird ein Anbau erstellt am jetzigen Gerätehaus, zumal noch Zeit sei zu überlegen, ob das angekaufte Flurstück nicht anderweitig verwendet werden könnte, sagte Schifferer mit Verweis eine diesbezügliche Empfehlung des Bauausschusses.

Im Falle einer Erweiterung wäre beispielsweise der Anbau von zwei Stellplätzen samt der Unterbringung weiterer Räume für Schulungs- und Wohnzwecke in einem Obergeschoss denkbar – sofern die Gebäudestatik, die vorher untersucht werden müsse, dies zulasse. Da ein direkt angrenzendes Grundstück der Gemeinde für die früher geplante Friedhofserweiterung nicht mehr gebraucht werde, weil die Zahl der Urnenbestattungen zunehme, sei eine Erweiterung der Stellplätze in diesem Bereich auch im Sinne von Rathaus-Besuchern und -Beschäftigten durchaus zweckmäßig, befand der Bürgermeister.

Für diese Kombination Gerätehaus/Rathaus sprächen die zentrale Lage und die vielfältigen Synergieeffekte, die auch dörfliche Gemeinschaftsveranstaltungen auf einem großzügig bemessenen Areal ermöglichen würden. Zudem sei diese Lösung günstiger als ein kompletter Neubau an einem neuen Standort. Um letztlich Nägel mit Köpfen zu machen, müsse beim nächsten Planungsschritt eine mögliche Bau-Gestaltung ins Auge gefasst werden. Über eine darauf beruhende Kostenschätzung könne schließlich nach den Worten Schifferers eine realistische Kostenschätzung erfolgen, um in der Finanzplanung entsprechende Vorsorge treffen zu können.

Quelle: Passauer Neue Presse vom 23.02.2017

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