In der Neuhauser Feuerwehr ist viel in Bewegung

Weichen für das neue Boot sind gestellt – Aufgaben und Verantwortung neu verteilt

Neuhaus am Inn. 31 Einsätze, 29 Übungseinheiten, 447 Einsatz-, 931 Übungs- und 421 Ausbildungsstunden – die Zahlen, die Kommandant Klaus Schifferer bei der Jahreshauptversammlung der Neuhauser Feuerwehr vorstellte, sprechen für sich. Für die 38 aktiven Mitglieder der Feuerwehr gab es im vergangenen Jahr viel zu tun, auch nach dem gewaltigen Sturm „Kolle“ im August 2017, denen der Kommandant gerade bei diesen Einsätzen sehr „besonnene Arbeit“ bescheinigte. Zu den Übungen gehören in Neuhaus immer auch gemeinsame Maßnahmen mit der Nachbarfeuerwehr aus Sulzbach und – naheliegend, eine Bootsübung mit den Kameraden aus Schärding. Sehr hilfreich war hier auch eine große Waldbrandübung im Dreiländereck.

Aus ihren Aufgaben ausgeschieden sind Christian (links) und Angelika Zauner (3.v.links) als Jugendwarte sowie Martin Strauß (4. v.links) und Roland Wagner (3.v.rechts) als Gerätewarte. Kommandant Klaus Schifferer (rechts) und Vorstand Johannes Weidmann (2.v.rechts) konnten Maximilian Radwan (2.v.links) als „Feuerwehrmann des Jahres“ auszeichnen, verbunden mit der Beförderung zum Oberfeuerwehrmann. Hubert Schifferer (5.v.links) ist neu ernannter Hauptfeuerwehrmann. Foto: Würdinger

Dass die Neuhauser Feuerwehr auch für künftige Einsätze gut gerüstet sein will, zeigt das große Interesse junger Kameradinnen und Kameraden an Schulungen und Ausbildungen. So konnten Maximilian Radwan und Hubert Schifferer den Maschinistenlehrgang absolvieren und übernehmen seit November die Verantwortung als Gerätewarte von Roland Wagner nach 13 Jahren übernommen, das dieser mit Martin Strauß (10 Jahre) sehr engagiert ausgeübt hatte. Für das Feuerwehrboot übernimmt künftig Johannes Gebauer die Verantwortung. Die Aufgaben der Jugendwarte liegen künftig in den Händen von Maria Weidmann und Josef Schifferer jun.. Wie bereits ihren Vorgängern in diesem Amt Angelika und Christian Zauner ist ihnen die Betreuung des Feuerwehrnachwuchses ein großes Anliegen, damit die Feuerwehr auch künftig genügend aktive Mitglieder in ihren Reihen hat und im Ernstfall eine schlagkräftige Truppe bilden kann. Denn, so stellt Klaus Schifferer anerkennend fest, „die Feuerwehr ist mit der Jugend auf einem guten Weg“. Derzeit stehen fünf Jugendliche in der Ausbildungsphase, 25 aktive Feuerwehrleute bilden bei Einsätzen eine „solide Basis“.

Die Ausbildung zum Bootsführerschein absolvierten Benedikt Weidmann und Martin Schifferer, Josef Schifferer jun. legte die Feuerwehr-Führerscheinprüfung ab, Michael Krompaß unterzog sich der Atemschutz-Prüfung. Damit gibt es in Neuhaus 14 aktive Atemschutzträger.  Maria Weidmann und Klaus Schifferer machten eine Ausbildung in Brandschutzerziehung. Auch wenn viele Ausbildungen und Lehrgänge absolviert werden – die Feuerwehr bleibt immer noch eine verantwortungsbewusste, für eine Gemeinde unabdingbare ehrenamtliche Aufgabe. Darum sprach sich der Kommandant auch gegen eine weitere „Professionalisierung“ des aktiven Dienstes, etwa durch „Dienstsport“ aus. Geplant ist ohnehin die Einrichtung einer „Abschnitts-Führungsstelle“ mit entsprechender Meldeausstattung, durch die die Rettungsleitstelle entlastet werden kann.

Bürgermeister Josef Schifferer freute sich über die spürbare Weiterentwicklung der Neuhauser Feuerwehr durch viele engagierte Nachwuchskräfte. Nachdem im Mai 2017 das neue Logistikfahrzeug in Betrieb genommen wurde, sicherte der Bürgermeister auch die Unterstützung der Gemeinde Neuhaus bei der Beschaffung eines neuen Feuerwehrbootes zu. „Die Weichen dafür sind gestellt“, betonte Schifferer. Das neue Rettungsboot RTB 2 soll in Kürze beschafft und zum Einsatz gebracht werden. Vom Anschaffungsbetrag von 40 000 Euro übernimmt der Landkreis Passau 15 000 Euro, die Gemeinde Neuhaus 15 000 Euro, 10 000 Euro trägt die Neuhauser Feuerwehr aus eigenen Mitteln. Das Alu-Boot soll mit einem Steuerstand und einem 50-PS-Außenbordmotor ausgestattet werden.

Bereits im Gemeinderat ausgiebig diskutiert wurde auch die Verbesserung der Unterbringung für die Neuhauser Feuerwehr. Geplant ist ein „zeitgemäßer und zukunftsweisender“ Anbau und Aufbau am derzeitigen Feuerwehrhaus mit der Schaffung von zwei neuen Stellplätzen und einer deutlichen Erweiterung der Personal- und Ausbildungsräume. Dazu könne, so der Bürgermeister, das Umfeld von Rathaus, Feuerwehrhaus und Friedhofs-Areal zweckmäßig genutzt werden. Die Planung und die Beantragung der Fördermittel für die mehr als eine Million Euro umfassende Baumaßnahme soll im Jahr 2018 stattfinden, mit dem Bau könne dann im Jahr 2019 begonnen werden. Kommandant Klaus Schifferer erläuterte die Baumaßnahme anhand von vorliegenden Planskizzen. Hilfreich für die Neuhauser Feuerwehr ist auch das Kat-Lager in Schärding, wo 30 000 gefüllte Sandsäcke bei einem Flut-Katastrophenfall zur Verfügung stehen.

Wichtiger als die Ausrüstung aber sind für die Neuhauser Feuerwehr die aktiven Mitglieder. Darum wurde auch in diesem Jahr wiederholt Maximilian Radwan für seinen besonderen Einsatz als „Feuerwehrmann des Jahres“ ausgezeichnet. Radwan ist seit 2013 aktiv und wurde auch zum Oberfeuerwehrmann ernannt. Die Ernennung zum Hauptfeuerwehrmann erfuhr Hubert Schifferer, seit 2011 aktiv im Einsatz. Raphael Gruber und Eva Krompaß wurden als Feuerwehr-Anwärter begrüßt. Um bei Kindern und jungen Leuten das Interesse an der Feuerwehr frühzeitig zu fördern, wurde in einer Satzungsänderung beschlossen, dass eine Mitgliedschaft bei der Feuerwehr Neuhaus bereits ab dem 6. Lebensjahr möglich sein soll.

– wü

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