Ein Feuerwehr-Rettungsboot ganz nach Maß

Segnung des neuen Wasserfahrzeugs am Inn – Zuschuss von Gemeinde und Landkreis

Neuhaus am Inn. Seit mehr als dreißig Jahren gehört ein motorisiertes Boot zur „Grundausstattung“ der Freiwilligen Feuerwehr in Neuhaus, da immer wieder auch Berge- und Rettungseinsätze auf dem Inn gefordert sind. Bereits 1987 wurde ein erstes Boot angeschafft, 1994 wurde ein Boot von der Feuerwehr Vilshofen übernommen, das später durch ein Boot der Feuerwehr Passau-Ilzstadt ersetzt wurde. Die Neuhauser Feuerwehr wurde damit auch zur „Wasserwehr“. Irgendwann kam das Boot in die Jahre und es wurde eine Neuanschaffung diskutiert. Jetzt erhielt das neue Boot RTB2 durch Pfarrer Dr. Hans Würdinger den Segen und wurde am Ufer des Inn feierlich in Betrieb genommen.

Feierliche Segnung und Inberbetriebnahme des neuen Feuerwehrbootes (v.links): Stellvertretender Kommandant Josef Schwarz. Bootsführer Johannes Gebauer, Kommandant Klaus Schifferer, Feuerwehrvorstand Johannes Weidmann, Bürgermeister Josef Schifferer, Landrat Franz Meyer, Nadine Barro von der Fa.Barro-Boot und Kreisbrandrat Josef Ascher. Foto: Würdinger

Das in Neuhaus stationierte Boot ist das einzige Wasserfahrzeug auf der bayerischen Seite des Inns und ist in die Alarmierung auf der Strecke vom Kraftwerk Ingling bis zur Autobahnbrücke der A3 bei Reding eingebunden, vor allem auch bei Hilferufen am Wasser etwa im Bereich der Vornbacher Enge. Das neue Boot, das nach ausführlicher Abwägung der Einsatzmöglichkeiten auf die Bedürfnisse der Neuhauser Feuerwehr zugeschnitten ist, wurde von der Firma Barro-Boote in Kellmünz an der Iller den Vorgaben entsprechend gebaut: ein Alu-Trimaran mit einem 50-PS-Außenbordmotor und einer Bugklappe zum leichteren Ein- und Aussteigen. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 40 000 Euro.

Der Kommandant der Neuhauser Feuerwehr Klaus Schifferer bedankte sich für die Hilfe bei der Finanzierung: Der Gemeinderat Neuhaus übernahm, ebenso wie der Landkreis Passau jeweils 15 000 Euro. 10 000 Euro wurden von der Freiwilligen Feuerwehr beigesteuert.

Dies betonte Kreisbrandrat Josef Ascher als „außergewöhnliches“ Engagement der Neuhauser Feuerwehr und zollte seinen „Respekt vor der Leistung auf den gefährlichen Wasserstraßen“. Er bestätigte, dass sich die ausgiebigen Diskussionen über die Größe und Leistungsfähigkeit des neuen Bootes sichtlich gelohnt haben. Josef Ascher sprach seine Anerkennung auch im Namen der Feuerwehrführungskräfte Kreisbrandinspektor Hans Walch, Kreisbrandmeister Markus Stöckl und Ehrenkreisbrandmeister Rudolf Gstöttl aus.

Auch Michael Hutterer aus Schärding, neu ernannter stellvertretender Landesbranddirektor für Oberösterreich, gratulierte der Neuhauser Feuerwehr zu ihrem Engagement und ihrer Zielstrebigkeit bei der Beschaffung des neuen Bootes und unterstrich die guten nachbarlichen Beziehungen der Feuerwehren bei gemeinsamen Ausbildungen, Übungen und Einsätzen.

Von einem „Meilenstein“ in der Pflichtaufgabe der Gemeinde für das Feuerwehrwesen sprach Bürgermeister Josef Schifferer. Er betonte, dass es bei der Entscheidung für die Neubeschaffung des Bootes nicht allein auf die Größe ankam, sondern auf die Notwendigkeit zum Rettungseinsatz auf dem Inn. Schifferer erinnerte an seine Zeit als Feuerwehrkommandant und an die dramatische Rettung eines Menschen aus dem Inn. Zusammen mit der Schärdinger Feuerwehr helfen die Neuhauser „auf Augenhöhe“.

„Wenn man nur ein Menschenleben retten kann, hat sich das Boot schon ausbezahlt“, stellte Landrat Franz Meyer fest. Er dankte der Neuhauser Feuerwehr für ihren großen Einsatz bei Katastrophenfällen wie dem Hochwasser 2013, aber auch bei der Hilfe in der dramatischen Flüchtlingssituation 2015. Meyer betonte, dass im Landkreis Passau jeder 21. Bürger aktiv der Feuerwehr angehört. Mit dem Zuschuss von 15 000 Euro habe der Landkreis ein klares Zeichen für die Unterstützung einer leistungsstarken Feuerwehr gesetzt.

Bürgermeister Josef Schifferer übergab mit einem Rettungsring das Boot an den Kommandanten Klaus Schifferer, bevor Bootsführer Johannes Gebauer vielen Gästen das neue Wasserfahrzeug bei kleinen Rundfahrten vorführen konnte. – wü

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