Verregnete Frühjahrsübung im Wohnstift Innblick

113 Feuerwehrdienstleistende üben für den Ernstfall – gute überörtliche Zusammenarbeit

Am Dienstagabend fand in Neuhaus am Inn die alljährliche Frühjahrsübung statt. Diese Großübung war eigentlich bereits für Anfang Juni geplant, wurde jedoch aufgrund des Hochwassers auf diesen bereits „sommerlichen“ Termin verschoben.

Neben den Wehren aus dem Gemeindegebiet – Neuhaus, Mittich und Vornbach – nahmen an dieser Gemeinschaftsübung die Wehren aus Sulzbach, Neuburg und Engertsham teil. Außerdem rückte aus dem benachbarten Österreich die Freiwillige Feuerwehr Schärding mit dem Tanklöschfahrzeug, dem Kommandofahrzeug und der Drehleiter aus. Insgesamt übten 113 Feuerwehrmänner und -frauen den Ernstfall im Altersheim.

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Pünktlich um 19:00 Uhr wurde die Feuerwehr Neuhaus per Funkabruf vom neuen Kreisbrandmeister Markus Stöckl mit dem Stichwort „starke Rauchentwicklung im zweiten Stockwerk“ zum Altersheim in die Straße „Am Klosterhof“ alarmiert. Nach einer Erkundung der Lage durch den Kommandanten Klaus Schifferer wurde die Dringlichkeitsstufe nach oben gesetzt und die anderen Feuerwehren nachalarmiert.

Angenommen wurde ein brennender Papierkorb im Gemeinschaftsraum im zweiten Stock, welcher die Brandmeldeanlage auslöste. Der Brand griff bereits auf die benachbarte Küchenzeile über und sorgte für starke Rauchentwicklung.

IMG_5115 (2)Oberstes Gebot war die Rettung der vermissten Personen, daher wurde sofort beim Eintreffen eine Atemschutzsammelstelle eingerichtet. Der Leiter (für jeden sofort durch die weiß-schwarz karierte Weste erkennbar) koordiniert in Absprache mit dem Abschnittsleiter für den Innenangriff die verfügbaren Atemschutztrupps der einzelnen Feuerwehren. Die Atemschutzleitung hat eine sehr wichtige und umfangreiche Aufgabe inne: sie muss durchgehend über die aktuelle Position und die verbleibende Restluft informiert sein und bleibt daher in ständigem Funkkontakt mit den Trupps im Gebäude. Zur Absicherung der vorgehenden Trupps stehen auch stets mehrere Sicherungstrupps an der Sammelstelle zur Verfügung. Die Suche und Rettung von vermissten Personen ist in einem so großen Objekt wie dem Wohnstift immer eine Herausforderung, so befinden sich zurzeit allein 130 Bewohner und das Personal im Gebäude.

Neben der Suche von Personen wurde gleichzeitig eine Wasserversorgung aufgebaut. Diese wurde zuerst durch die Entnahme aus einem Hydranten sichergestellt. Später bauten die FF Sulzbach und Engertsham von der Zisterne am Rathaus aus eine zweite Versorgungsleitung auf. Mit dieser wurde unter anderem die Drehleiter der FF Schärding gespeist. Neben der DLK standen zur Rettung der Personen noch eine Steck- und eine Schiebeleiter zum zweiten Stock bereit.

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Nach getaner Arbeit bedankte sich KBM Markus Stöckl bei allen Teilnehmern, vor allem bei der Heimleitung und dem Personal. Die Zahlen sind aussagekräftig: 113 Feuerwehrdienstleistende, davon 11 Atemschutzgeräteträger, sind in 12 Fahrzeugen ausgerückt. Auch das Konzept der Bereitschaftsflächen aufgrund von beschränkten Zufahrtsmöglichkeiten und Stellplätzen hat gut funktioniert – 12 rote Autos müssen erst einmal untergebracht werden. Stöckl freute sich auch über die offizielle Indienststellung der beiden Wärmebildkameras für Neuhaus und Mittich, welche bei der Übung bereits erfolgreich eingesetzt wurden. Damit sei auch das untere Inntal flächendeckend mit Wärmebildkameras versorgt.

IMG_5087Auch Kommandant Klaus Schifferer bedankte sich bei allen Beteiligten. Das Wohnstift sei neben der Realschule im Kloster das größte und daher auch herausforderndste Objekt im Neuhauser Schutzbereich. Er hob außerdem den Wert der Zisterne am Rathaus hervor, von welcher aus in kurzer Zeit komplett Neuhaus erreicht werden könne. Zuletzt ging er noch auf die Atemschutzüberwachung ein: diese sei gerade bei solchen Dimensionen sehr wichtig. Dass die Atemschutzgeräteträger einen eigenen Funkkanal verwendeten, sorgte zwar für ein paar Verständigungsprobleme, aber genau dafür sei eine solche Übung da.

Zu guter Letzt ergriff noch Kreisbrandinspektor Hans Walch das Wort: Er bedankte sich ebenfalls bei allen Anwesenden, die bei diesem Wetter freiwillig an der Übung teilnahmen. Bei Frühjahrsübungen in Neuhaus sei es entweder extrem heiß oder aber es regnet. Er freute sich wie seine Vorredner über den guten Verlauf der Übung und die sehr gute überörtliche Zusammenarbeit der Feuerwehren.

Abschließend gab’s noch eine gemeinsame Brotzeit.

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